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„Hilf-Mir" Netzwerk

Ein Projekt zur Vernetzung ehrenamtlicher Arbeit


1. Projektidee

Ziel des Projektes ist es, ein Netzwerk aufzubauen, welches ehrenamtliche Arbeit leichter zugänglich macht und damit Menschen mit Hilfebedarf, besonders Senioren, im Alltag unterstützt weiterhin aktiv an der Gesellschaft teilhaben zu können. Gleichzeitig wird mit Hilfe des Netzwerkes Helfern der Zugang zu ehrenamtlicher Arbeit erleichtert.
Die Projektidee hilft auch Organisationen Ehrenamtsarbeit effektiver zu organisieren. Mit dieser Vernetzung von Hilfebedürftigen, Organisationen und Helfern soll eine schnelle und zuverlässige Verteilung ehrenamtlicher Arbeit erfolgen.

Über eine App, die sich ehrenamtliche Helfer auf ihr Smartphone oder ihren Computer laden, können Hilfsanfragen bestätigt und Termine verwaltet werden.

Das Netzwerk soll folgendermaßen funktionieren:

Ein Senior gibt per Telefon einen Hilfsauftrag an eine Serviceperson weiter, z.B. dass er um 15.00 Uhr eine Glühbirne wechseln möchte.
Die Serviceperson notiert alle wichtigen Informationen im Computer, die über die App auf das Smartphone oder den Computer der ehrenamtlichen Helfer weitergeleitet werden.
Der Helfer kann nun entscheiden, ob Aufgabe, Zeit und Ort des Auftraggebers ihm zusagen. Ist dies der Fall, so bestätigt er den Hilfsauftrag. Zum vereinbarten Zeitpunkt wird er dem Senior beim Einkauf helfen.

Das folgende Schema soll diesen Prozess veranschaulichen:

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(Abb. 1)

2. Projektmitglieder

FB1:
* Mara Riedel (Innenarchitektur)

FB2:
* Daniel Lazzaro (Elektroingenieurwesen)

FB4:
* Claudia Göbel (Heilpädagogik)
* Veronika Neuf (Physiotherapie)

3. Benutzergruppen

Bei der Idee des „Hilf mir“ Netzwerkes gibt es zwei Benutzergruppen. Zum einen die Gruppe der Helfer, zum anderen die Gruppe der Hilfebedürftigen.
Um diese Benutzergruppen zu definieren, wurde die International Classification of Functioning (ICF) zur Hilfe genommen.

In den folgenden zwei Abbildungen werden die beiden Benutzergruppen nach dem Konzept der ICF abgebildet.

3.1. Der Helfer

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3.2. Der Hilfebedürftige

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4. Ehrenamt

4.1. Rahmenbedingungen für das „Hilf-Mir“ Netzwerk

Die Projektidee, ein Netzwerk aufzubauen, das Hilfebedürftige mit Helfern und umgekehrt zusammenbringt, basiert auf der Ausübung ehrenamtlicher Arbeit.
Das bedeutet, dass zum einen Strukturen von Organisationen, die ehrenamtliche Arbeit vermitteln, ermittelt, zum anderen,
dass Hintergrundinformationen zum Thema Ehrenamt eingeholt werden müssen, um das Thema komplett zu verstehen.

Generell ein paar Worte zur Definition des Ehrenamts aus folgender Quelle:
Verein für So-ziales Leben e.V. (o.A.): Ehrenamt und ehrenamtliche Tätigkeit. URL: www.Ehrenamt-deutschland.org (30.6.2013).
Ehrenamt wird auch als bürgerschaftliches Engagement bezeichnet. Eine gesetzliche Definition von Ehrenamt gibt es nicht.
Nach allgemeiner Auffassung ist es eine Tätigkeit, die freiwillig, gemeinwohlorientiert und unentgeltlich erfolgt.
Es ist jedoch üblich, dass eine Aufwandsentschädigung gezahlt wird, beispielsweise für entstandene Fahrtkosten.

Aus diesem Grund wurden verschiedene Organisationen im Großraum Frankfurt kontaktiert, sowie vorhandene Studien zum Thema Ehrenamtsarbeit herangezogen.
Im Folgenden werden die Ergebnisse dieser Recherche näher erläutert.

Über Gespräche und Informationen aus dem Internet wurde deutlich, dass sich potentielle Helfer über Kontaktformulare über das Internet oder über einen telefonischen Kontakt mit den einzelnen Organisationen/Vereinen in Verbindung setzen können.
Danach erfolgt dann ein Rückruf der Organisation oder des Vereins an den potenziellen Helfer und es wird ein persönliches Gespräch vereinbart.
In diesem Gespräch wird ermittelt, in welchen Bereichen der Helfer eingesetzt werden könnte.
Dann wird der Helfer, sollte er die Bedingungen der Organisation/ des Vereins erfüllen, in eine Art Datenbank aufgenommen und bei Hilfegesuchen oder anstehenden Projekten kontaktiert.

Bei der Recherche war ein Projekt der Caritas besonders interessant, da sich die Projektidee des „Hilf mir“ Netzwerkes darauf anwenden ließe.
Die Caritas Frankfurt führt ein Projekt zur Nachbarschaftshilfe im Stadtteil Ginnheim durch. Bei diesem Projekt werden Helfer an Hilfebedürftige vermittelt, die Hilfe zu Erledigung von Einkäufen oder ähnlichem benötigen.
Momentan sind in diesem Projekt ungefähr 40 Helfer registriert. Die Verwaltung der Helfer und Anfragen auf Hilfe erfolgt durch ein ehrenamtliches Mitglied der Caritas.
Auch andere Bezirke versuchen momentan dieses Konzept zu übernehmen und umzusetzen.
Um die Koordination und Vernetzung der Helfer und Hilfebedürftigen zu erleichtern und zu verbessern, würde das Konzept des „Hilf mir“ Netzwerkes optimal passen.
Die Kontaktperson der Caritas sah einer möglichen Zusammenarbeit positiv entgegen.

Informationen zum Thema Ehrenamt liefert der Freiwilligensurvey Deutschland (Thomas Gensicke, Sabine Geiss (2010): Hauptbericht des Freiwilligensurveys 2009: Zivilgesellschaft, soziales Kapital und freiwilliges Engagement in Deutschland 1999 - 2004 - 2009. München: TNS Infratest Sozialforschung).
Der Freiwilligensurvey ist eine quantitative Erhebung zum bürgerschaftlichen Engagement und der Bereitschaft dazu in Deutschland (ab 14 Jahren).
Er wird seit 1999 im Auftrag der Bundesregierung durchgeführt (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und alle fünf Jahre erhoben. Es ist eine sehr umfangreiche Erhebung, sodass im Folgenden nur die wichtigsten Daten herangezogen werden.

Besonders interessant ist, dass sich 36% aller Bürger (1999: 34 % / 2004: 36 %) im Alter ab 14 Jahren in Deutschland freiwillig in Verbänden, Initiativen oder Projekten engagieren.

Ein wichtiger Trend ist, dass sich verstärkt Seniorinnen und Senioren durch gemeinschaftliche Aktivität und freiwilliges Engagement immer stärker in die Zivilgesellschaft einbringen.
Zugleich stellen sie, auch demografisch bedingt (die Älteren werden immer älter), im betagten Alter eine Zielgruppe des freiwilligen Engagements dar.

Aber nicht nur Seniorinnen und Senioren engagieren sich, sondern auch Jugendliche sind häufig engagiert
(Teenager zwischen 14 und 19 Jahren 36 % / Twens zwischen 20 und 29 Jahren 34 %).

Als Motive, ehrenamtlich zu arbeiten werden das besonders das Bedürfnis zur gesellschaftlichen Mitgestaltung, das Bedürfnis nach sozialen Kontakten und sozialer Einbindung,
sowie Freude an einer Tätigkeit, bei der man mit Menschen in Kontakt kommt, genannt.

Das Internet wird für freiwillige Tätigkeiten verstärkt eingesetzt. Im Jahr 2004 nutzten erst 44% der Engagierten das Internet für ihre Tätigkeit, 2009 waren es bereit 59%.
Ab der Altersgrenze von 60 Jahren wird das Internet allerdings noch immer selten für die freiwilligen Tätigkeiten genutzt, dennoch gab es auch hier einen deutlichen Zuwachs.

5. Fragebögen

Um herauszufinden, ob unsere Projektidee auf Interesse stößt, entwarfen wir zwei verschie-dene Fragebögen.

1) Für die Benutzergruppe der potentiellen Helfer

Der Fragebogen für potentielle Helfer enthielt 12 Fragen mit verschiedenen Themengebieten. Es war herauszubekommen, dass 36 von 53 Befragten bereit sind sich monatlich zu engagieren. Außerdem finden ca. 89% die App, zur Vermittlung ehrenamtlicher Tätigkeiten, sinnvoll und 47% würden sie nutzen, 38% vielleicht. Daran ist zu erkennen, dass nicht nur die Bereitschaft für ehrenamtliche Arbeit, sondern auch die Nutzung der App, realistisch ist.

2) Für die Benutzergruppe der potentiellen Hilfebedürftigen

Der Fragebogen für potentielle Hilfebedürftige enthielt fünf Fragen. Das Hauptaugenmerk lag auf der Frage, ob ältere Menschen sich vorstellen können, fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen und in wieweit sie sogar schon selbst Hilfe von Organisationen in Anspruch genommen haben. Es stellte sich heraus, dass von 18 Befragten alle bereit wären ehrenamtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Jedoch hielt die Hälfte es für wichtig, dass immer der gleiche Helfer verfügbar wäre. Dies muss in der Weiterentwicklung des Projektes beachtet werden.
Es wäre demzufolge sinnvoll bei dem Telefonanruf des Seniors, der Seniorin diese Frage abzuklären. Desweiteren sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die 18 Befragten nicht alleinstehende Frankfurter und Frankfurterinnen waren, sondern aus dem Bekanntenkreis der Projektteilnehmer rekrutiert werden. Aus diesem Grund sind die Daten besonders sensibel zu betrachten.

6. Mock-up

Das Mock-up dient der Konzeptdarstellung unseres Systems. Hier werden die einzelnen Punkte, die in den Anforderungen definiert sind, bildlich dargestellt. Das „Anforderungsdokument“ wird seit dem Projektbeginn stätig weiterentwickelt.

anforderungen.pdf

Unser System baut auf Google-Kalender auf, da dieser sich mit seinen Funktionen und Eigenschaften sehr gut für unser Projekt eignet.

hilf-mir_konzept.pdf

7. Zukunftsvision

Wir stellen uns vor, ein System entwickelt zu haben, welches älteren Menschen mit Hilfebedarf die Möglichkeit gibt, sich mit einem Anruf die nötige Hilfe zu organisieren.
Dies soll ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft sichern und ausbauen.
Die ehrenamtlichen Helfer werden ihr Bestes dazu tun. Mithilfe der App können diese flexibel und spontan auf die Angebote reagieren,
die auf ihrem Tablet, Smartphone oder per E-Mail eingehen.
Dieses System wird von einer gemeinnützigen Organisation unterstützt, die bereits Erfahrung in der Arbeit mit freiwilligen Helfern hat.
Dies sichert nicht nur Professionalität, sondern kann auch vorhandene Strukturen nutzen und, vor allem, stärken.

de/hilf-mir-netzwerk.txt · Zuletzt geändert: 2014/11/24 12:37 (Externe Bearbeitung)