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Leitbild des Projektes „Unterstützende Maßnahmen für Parkinson-Patienten“ ist es Menschen, die an Morbus Parkinson erkrankt sind, unabhängig von Alter und Art der Einschränkung, eine selbstbestimmte und selbstständige Lebensführung zu ermöglichen. D.h. es sollen technische Lösungen wie z. B. Küchengeräte entwickelt werden, die im Leben eines Betroffenen eine unterstützende Funktion einnehmen können. So soll ermöglicht werden, dass ein Mensch, der aufgrund einer Beeinträchtigung eine bestimmte Tätigkeit nicht mehr ausführen kann, wieder im Stande ist diese mit Hilfe einer technischen Lösung auszuüben. Um herauszufinden ob und welche Einschränkungen durch die Parkinson Erkrankung im Alltag und im Berufsleben entstehen, wurden leitfadengestützte Interviews mit Betroffenen durchgeführt. Ziel der Untersuchungen ist es technische Hilfsmittel zu entwickeln, die sich an den Bedürfnissen der Erkrankten orientieren. Die Symptome der Parkinson Erkrankung können sich beim Patienten auf viele Bereiche des Alltags auswirken. Insbesondere die Einschränkungen im Bereich der Bewegungsfähigkeit sollten in den Interviews thematisiert werden. Die Projektgruppe möchte herausfinden, welche Einschränkungen in der Mobilität es durch die Symptome der Parkinson- Erkrankung gibt und wie sie sich ggf. auf den Alltag und die Wohnsituation auswirken.
Das genaue Vorgehen
Zunächst beschäftigte sich die Projektgruppe mit dem Krankheitsbild Morbus Parkinson um anschließend vertieft auf Stürze, Sturzgefahren, -prävention und Wohnformen bzw. Wohnraumverbesserung einzugehen. In einem weiteren Schritt wurden anhand von Erfahrungsberichten Probleme und Lösungen identifiziert. Es wurde schnell deutlich, dass es notwendig ist Betroffene selbst nach ihren Bedürfnissen und Einschränkungen zu befragen. Aus diesen Grund erstellte die Projektgruppe einen Leitfaden und nahm Kontakt zu verschiedenen Selbsthilfegruppen auf. Die Stichprobenauswahl erfolgte dabei zufällig. Folgende Einschlusskriterien wurden festgelegt:
Grund dieser Einschlusskriterien war es möglichst individuelle Lösungen und Informationen aus der Arbeitswelt bzw. dem häuslichen Umfeld zu erhalten. In einer stationären Einrichtung besteht der Grundgedanke Barrierefreiheit, es sind viele Hilfsmittel bereits vorhanden und es kann jederzeit auf professionelle pflegerische Unterstützung zurückgegriffen werden. Daher besteht nicht zwingend die Notwendigkeit für die Betroffenen nach eigenen Lösungen zu suchen. Es kamen 13 Interviewtermine zustande. Die Wahl der Interviewpartner erfolgte zufällig Anschließend wurden die Interviews durchgeführt. Insgesamt wurden 13 Interviews durchgeführt. Alle Interviewpartner sind in Selbsthilfegruppen organisiert, sind durchschnittlich 58 Jahre alt und kommen aus allen Bildungsschichten. Es wurden 7 Männer und 6 Frauen befragt. Die Befragten kommen aus ganz Deutschland. Die Interviews wurden telefonisch sowie bei einem persönlichen Gespräch durchgeführt und wurden bei Einverständnis des Befragten durch ein Tonband aufgenommen. Die Gespräche hatten eine Länge von durchschnittlich 30 Minuten. Die Tonbandaufnahmen wurden in einem weiteren Schritt transkribiert und anschließend nach der deduktiven Kategorienbildung nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse
Ziel der Interviewdurchführung war es Informationen von Betroffenen zu erhalten um ein individuelles Anforderungsprofil erstellen zu können. Dieses Anforderungsprofil soll Angaben enthalten, die notwendig sind um ein potentielles Hilfsmittel konstruieren zu können, das speziell auf die Bedürfnisse von Parkinson-Erkrankten abgestimmt ist.
Die Themen der Interviews lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
Die Auswertung ergab, dass sich keine verallgemeinerbaren Aussagen treffen lassen. Jedoch lassen sich Tendenzen erkennen. So war prinzipiell das Schreiben per Hand und auch per Tastatur ein häufig auftretendes Problem. Weiterhin wurde das morgendliche Aufstehen aus dem Bett als Schwierigkeit definiert. Die Idee der Betroffen war ein schwenkbares Bett, das in der Lage ist den Erkrankten in eine stehende Position zu bringen. Aufgrund der verlangsamten Bewegungsfähigkeit ist es vielen Betroffenen nicht möglich Haustüren zeitnah nach dem Klingeln zu öffnen. Einige wünschen sich daher eine mobile Rufanlage. Aufgrund der gewonnen Informationen lässt sich leider noch kein Anforderungsprofil erstellen. Im Rahmen einer sich anschließenden Master Thesis werden zusätzliche Befragungen durchgeführt, die bereits angesprochene Thematiken vertiefen. Ergebnis wird dann eine detaillierte Beschreibung einer möglichen technischen Lösung sein.