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BASYS IM STUDIUM GENERALE

Einige der ProfessorenInnen von BaSys sind auch engagiert im Studium Generale Modul 'Inklusive Welten erforschen und entwickeln'. Da hier sehr viele interessante Arbeiten entstehen, möchten wir von diesen hier berichten sowohl von seiten der Professoren als auch durch die jeweiligen Studentischen Projektgruppen.

Hier erste Stichworte. Wir hoffen, dass wir einzelne Projekte ausführlicher dokumentieren können, da diese sehr oft exzellent waren.

WS 2015/16

Wegen zu hoher Lehrbelastungen des BaSys-Professorenteams musste die Meldung für das WS2015/16 wieder zurückgenommen werden. Es besteht aber Hoffnung, dass das Modul im SS2016 wieder angeboten werden kann.

SS2015

Das Team „Grüne Mäuse“ untersuchte die Situation eines blinden Menschen am Bespiel eines Tagesablaufs. Dazu kontaktierten sie das Dialogmuseum, machten einen Selbstversuch durch Besuch eines Fussballstadium, führten Interviews mit Blindem, Besuchten einen Supermarkt, Testeten öffentliche Verkehrsmitteln und die eigene Hochschule. Dies alles fassten sie in einem eigenen Film zusammen. Das Team „Projekt Rolli„ untersuchte die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in Frankfurt aus Sicht eines Rolltuhlfahrers. Dazu machten Sie viele Selbstversuch, interviewten Betroffene und fassten die Ergebnisse in einem eigenen Film zsammen. Das Team Barrierefreiheit in Kultureinrichtungen versuchte die Frage der Barrierefreiheit von Kultureinrichtungen in Frankfurt zu untersuchen. Einrichtungen wie die Alte Oper und das Theater lehnten dies aber ab. Sehr konstruktiv erwieß sich das Goethehaus in Frankfurt (vielleicht auch deswegen, weil es aufgrund seines historischen Gebäudes mit er Problematik intensiv vertraut ist). Mit Selbstversuchen und Interviews wurde die Sitution erforscht und dann in einem Film zusammengefasst. Ein weiteres Team Barriefrei leben?! Alltag eines Rollstuhlfahrers beschäftigte sich mit dem Alltag aus Sicht eines Rollstuhlfahrers. Das Team Sie mag Musik nur, wenn sie laut ist! Herausforderung im Alltag von Gehörlosen widmete sich der Gruppe der Gehörlosen. In einer Mischung aus Hintergrundanalysen, Interviews, und Experimenten wurde die Situation von Gehörlosen exemplarisch sehr gut sichtbar.

WS2013/14

Im WS2013/14 gab es sechs Teams, die, bis auf ein Team, alle sehr gute Leistungen zeigten. Hier stichwortartig die Grundideen:

Das Team SPIELSUCHT simulierte eine Talkshow in Form mehrerer Videos. Eher monologisch wurden verschiedene Aspekte des Themas vorgetragen. Dies wurde ergänzt durch Interviews mit Passanten. Das Team ZUSAMMENLEBEN durchlebte einen Reflexionsprozeß beginnend mit der Frage zum Stichwort 'Inklusion'; daraus ergaben sich erste Experimente für Interaktionen mit Passanten in Frankfurt, die sowohl aus der Perspektive des Akteurs wie auch von außen gefilmt wurden. Die nachfolgende Reflexion führte wieder zu neuen Fragen zu den Kriterien von Wahrnehmung anderer Gruppen, die zu einer Serie von (gefilmten) Interviews mit Passanten führten. In der abschließenden Reflexion (auch im Film zusammengefasst) wurde der gruppe klar, wie vielschichtig die Wahrnehnmung anderer und die Zuordnung zu Gruppen ist. Zum Thema BARRIEREFREIE FH-ONLNE nahmen sich das Team den aktuellen webauftritt der FH Frankfurt vor und führte mit verschiedenen Studierenden Benutzbarkeitstests mit den Seiten anhand klar vorgegebener Aufgaben durch. Alle Phasen des Experiments wurden mit zwei Kameras gefilmt und ausgewertet. Das Ergebnis war ernüchternd: fast alle aufgaben liesen sich entweder gar nicht oder nur sehr mühsam lösen. Das projekt GEHÖRLOS ERLEBEN bestand aus drei Teilteams. Die einen untersuchten die Situation von Gehörlosen im Arbeitsleben und zeigten fimisch auf, wie geradezu lebensgefährlich verschiedene Situationen sein können, wenn für einen Gehörlosen nicht entsprechende Warnsysteme für die Kommunikation vorhanden sind. Andere hatten sich die Mühe gemacht, gehörlose Fußballfans von Eintracht Frankfurt ausfindig zu machen (was schiewrig war, da diese im Gegensatz zu den bewegungs- oder seheingeschränkten Fans noch nicht organisiert sind!). Irgendwann gelang dies und es gelang auch, die verschiedenen Stellen bei der Eintracht dazu zu bewegen, einen Besuch im Museum und im Stadium zu erlauben mit Drehgenehmigung. Es entstand ein eindrucksvoller Film mit zahlreichen interessanten Interviews mit den Gehörlosen (sowohl Taubstummensprache wie auch Lautsprache). Das dritte Thema beschäftigte sich mit Musik für Gehörlose. Am Beispiel eines Musikvideos der Frankfurter Band Breitenbach für Gehörlose wurde der Bandleader Breitenbach interviewt zusammen mit einem gehörlosen Sänger-Tänzer und einer Gebärdensprachendolmetscherin. Das Thema EIN TAG IM LEBEN EINES BEWEGZNGSEINGESCHRÄNKTEN STUDENTEN ist in der Vergangenheit zwar immer wieder mal von Teams behandelt worden, doch diese Gruppe ging die Sache sehr systematisch an: Planung von Routen mit elln verfübaren Informationsmittel (Stärken und Schwächen), Abfahren der Strecke mit allen möglichen (meist überraschenden) Hindernissen; während der 'Reise' verschiedene Versuch, Aufgaben zu lösen. War schon der Weg zur FH beschwerlich, zeigte sich auch die FH vielfach von einer unangepaqssten Seite: mangelnde Navigation, mangelnde Zugänge, ungeeignete Vorlesungsräume. Kleiner trost: an der Goethe-Uni mit ihren vielen Neubauten ist die Lage nicht besser. Große ausnahme: die Philipps-Universität in Marburg. Wieder anders das Team mit dem Thema INKLUSIVES THEATER-MUSEUM. Ausgehend vom Leitthema 'Kunst' unternahm das Team verschiedene Kunstesperimente mit sich selbst und zusammen mit einem Menschen, der offiziell 'geistig eingeschränkt' ist. Es wurde ein inklusives Theaterstück im Bockenheimer Depot besucht (dazu ein 2-Stündiges faszinierendes Interview mit der Regisseurin), ein Besuch des Senckenbergmuseums und ein Besuch der Dürerausstellung kombiniert mit einem Malkurs-Experiment. Dies alles wurde stark reflektiert und partiell filmisch aufereitet. es wurde in Ansätzen deutlich, dass 'Kunst' über die bloßen Kunst-Objekte hinaus einen sozialen Prozess initiieren kann, der Menschen verändert.

SS2013

Im Sommersemester 2013 gab es 5 Teams mit den Themen 'Inklusiver Spielplatz', 'Hinweisschilder', 'Alter, Technik - Konflikt?', 'Umgang mit anderen Kulturen an der FH' sowie 'Kleider machen Leute'. Die Begeisterung, mit der alle Teams ihr Thema angingen war ansteckend und für alle, die mitmachten, sehr lehrreich.

Im Team INKLUSIVER SPIELPLATZ waren alle Fachbereiche 1-4 vertreten. Nach Erarbeitung des Themas 'Inklusion' wurden diverse Kinderspielplätze besucht und experimentell erforscht, dazu viele Interviews. Die ganze Arbeit wurde in Videos dokumentiert. Aus diesen Untersuchungen entstand dann ein visionäres Konzept für einen 'guten' inklusiven Spielplatz als Abenteuer für die Sinne, zugänglich für Alt und Jung, mit Stadtteilbezug.

Das Team mit dem Thema Hinweisschilder hatte sich eine ganz bestimmte Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln ausgesucht und untersuchte alle Arten von Hinweisschilder, auf die man dabei stieß (mit Video). Zugleich interviewte das Team unterschiedliche Altersgruppen zu ausgewählten Hinweisschildern. Auch wenn man nicht dabei war, konnte man nachvollziehen, wie vieldeutig, irreführend oder gar wechselseitig verdeckend manche Beschilderung ist. Anhand eines internationalen Systems von opimierten Zeichen stellten Sie dann vor, wie man diese Situation verbessern könnte.

Das Team mit dem Thema Alter, Technik - Konflikt? hatte es sich zur Aufgabe gemacht, ältere Menschen zu befragen, wie sie mit der heutigen Technik klar kommt. Dazu konnte das Team viele Interviews führen (im Video dokumentiert). Dies war beachtenswert, da dieses Team (aufgrund später eingegangener Anmeldungen) nur aus Studierenden des Fachbereichs 2 (Informatik und Ingenieurwissenschaften) bestand, für die das Führen von Interviews normalerweise nicht zur Ausbildung gehört). Die Interviewsa waren sehr lebendig und persönlich. Die Ergebnisse waren anders als die Gruppe zunächst erwartet hatte. Sie setzte den 'Beratungsbedarf', den sie aus den Gesprächen herausgelesen hatte, dann in die Idee einer neuartigen Beratungsstelle für ältere Menschen um, die sie beispielhaft in einem Rollenspiel vorführte.

Das Team mit dem Thema Kulturen an der FH stellte sich dem Thema der großen Bandbreite der Kulturen an der FH Frankfurt. In zahlreichen Interviews befragten sie Studierenden mit ganz unterschiedlichem kulturellem Hintergrund (das Wort 'Migrationshintergrund' wurde von vielen abgelehnt)(speziell von jenen, die einen Migrationshintergrund haben, sich jetzt aber als 'Deutsche' fühlen). Dies setzten sie in ihrem Video sehr unterhaltsam in Szene. Einzelne, die früher einmal in Gegenden aufgewachsen waren, in denen nahezu keine Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen lebten, beschrieben die Situation an der FH Frankfurt (und in Frankfurt insgesamt), als sehr offen, frei und wohltuend. Hier muss sich niemand wegen seiner kulturellen Besonderheiten als 'Außenseiter' empfinden.

Das Team mit dem Thema Kleider machen Leute interessierte sich für die Frage, inwieweit die Kleidung eine Wirkung auf die Umgebung hat, und welche. Dazu entwickelte das Team viele interessante Szenarien. Nicht nur, dass sie selbst in der Öffentlichkeit verschiedene Experimente auf der Strasse oder in Lokalen machten (im Video dokumentiert), sondern sie inszenierten in der Prüfungssituation selbst mit all den anderen Teams interessante kreative Experimente, um Aspekte des Themas zu verdeutlichen.

WS2012

In diesem Semester muss das Team der BaSys-Professoren aufgrund einer ausnahmsweise mehr als hohen Lehrbelastung für das Modul IKW pausieren. Das Modul soll aber ab SS2013 wieder angeboten werden.

SS2012

Im Sommersemester 2012 bildeten sich wieder 6 Teams.

  • Das Team WC gesucht widmete sich der Situation von Menschen über 65 mit körperlichern Einschränkungen oder Sehbehinderungen (letztere nimmt im Alter stark zu). Vor dem Hintergrund des laufenden demographischen Wandels repräsentiert diese Altersgruppe bald 1/3 der Gesamtbevölkerung. Speziell ging es um die Frage, wie leicht diese Menschen im öffentlichen Bereich eine Toilette finden können (inklusiv), oder gibt es hier wichtige Barrieren? Erste Befragungen von Passanten der Berger Strasse sowie von Experten lieferten keine schlüssigen Ergebnisse. Immerhin sagten auch die, die sich aus ihren Wohnungen herauswagten, dass sie wegen mangelnder Toiletten doch meist in der Nähe ihrer Wohnung blieben. Das Team untersuchte dann unter alterssimulierenden Bedingungen 14 Orte in der Bergerstrasse und erstellte eine Karte mit Farbkodierung, anhand der man schnell ersehen konnte, wo man gut eine geeignete öffentliche Toilette finden kann, und wo nicht.
  • Das Team Digitale Barrieren startete mit der Annahme, dass Fahrkartenautomaten schwer zu bedienen seien (Barriere); erste Feldversuche wirkten nicht überzeugend. Dann gingen sie von der Annahme aus, dass das Internet für ältere Menschen eine Barriere darstellen würde. Der Versuch über Pflegeheime und Wohnheime für ältere Menschen Gesprächspartner zu finden, schlug fehl. Schliesslich begann man annahmenfreie Nutzungsstudien mit Menschen aus allen Generationen zu machen, in denen diese Menschen bestimmte altägliche Aufgaben lösen mussten (eine Überweisung tätigen, von einer Apotheke Aspirin besorgen, eine Fahrplanauskunft einholen bzw. eine Nachricht übermitteln). Dazu fanden sich 4 Personen, die sich beim Ausführen dieser Aufgabe filmen liesen und die dann auch vor laufender Kamera dazu Fragen beantworteten. Die Ergebnisse waren nicht eindeutig: der beste Internetnutzer war ein 71-jähriger Senior und nicht der junge dynamische Student. Recherchen in den Statistiken ergaben, dass die nachwachsenden Generationen alle 'Internetgebildet' sind. Ein Besuch bei einem Computerclub für Senioren sowie einem Interview mit dem Leiter bestätigte, dass die älteren Menschen sehr wohl aufgeschlossen und lernfähig sind. Wie auch schon bei den vorausgehenden Teams muss man auch hier im Hinterkopf behalten, dass es sich hier nicht um eine repräsentative Untersuchung handelte; dennoch sind diese qualitativen Ergebnisse sehr wertvoll.
  • Das Team Inklusion & Werbung befragte einige große Werbeagenturen, ob diese sich vorstellen könnten, behinderte Menschen in ihre Werbung mit aufzunehmen. Von dort kam aber keine Reaktion. Dann veränderte man das Thema in Richtung 'Inklusion & Sport' und in Verbindung damit eine Werbeaktion. Dazu wurde die Rolle von Werbung in der Gesellschaft reflektiert und eine Strategie überlegt, wie die Werbung genutzt werden kann, das Thema 'Inklusion' am Beispiel des Sports bewusster zu machen. Die sehr positiven Wirkungen des Sports wurden zusammengetragen und es als ein Ziel formuliert, dass behinderten junge Menschen einen möglichst barrierefreien Zugang zum Sport finden sollten. Das Team fand einen behinderten Jugendlichen, der Sport macht und bereit war, zusammen mit einem Teammitglied (weiblicher Judoka) als 'Model' zu dienen. Das Team realisierte dann ein professionelles Fotoshooting und erarbeitete zusammen mit dem Jugendlichen ein Plakat, das von allen Zustimmung fand. Leider stimmte der Jugendliche dann einer Veröffentlichung nicht zu. In einer anderen Aktion wurde ein geistig behinderter Jugendlicher in einem Tischtennisclub begleitet, fotografiert und sowohl er als auch seine Umgebung interviewt. Darüber wird das Team einen kleinen Bericht schreiben. Wer mehr nachlesen will, kann dies auf der neuen Webseite des Teams tun: Webseite des Teams 'Inklusion & Werbung'.
  • Das Team Blind Side untersuchte die Alltagserfahrung von sehbehinderten Menschen und suchte nach Anhaltspunkten, wo man hier Barrieren abbauen könnte. Nach ersten Recherchen zur Definition von 'Blindheit' und den verschiedenen bekannten 'Ursachen' (z.B. 50% der Erblindungen gehen zurück auf altersbedingte Makuladegeneration!) unternahm ein Teil des Teams einen Selbstversuch im Dialogmuseum in Frankfurt mit anschliessender Befragung des blinden Leiters sowie aller Kursteilnehmer. Dieser Selbstversuch mit den Befragungen erbrachte viele wertvolle Anregungen. Es erfolgte eine weitere Befragung von 10 Sehbehinderte aus Frankenberg im Kreis Marburg-Biedenkopf & Waldeck. Nach deren Aussagen sind die Hauptprobleme zu suchen im Straßenverkehr/Orientierung/ÖPNV, in unbekannten Bereichen, die Bedienung elektrischer Geräte, sowie Einkäufe. Die Gruppe griff sich den Punkt 'Elektrogeräte im Alltag' heraus und begann exemplarisch mit der Entwicklkung eines Konzeptes einer barrierefreien Waschmaschine für sehbehinderte Menschen. Neben einem Test-Prototypen wurde ein mögliches Geschäftsmodell durchgespielt dahingehend, wie in Deutschland von wem solch ein Produkt bezahlt werden könnte. Dies alles war sehr spannend.
  • Das Team Inklusive Hochschule startete mit den rechtlichen Definitionen von Barrierefreiheit und Inklusion, und konzentrierte sich dann auf die Forschungsrage, wie inklusiv die FH FFM denn nun wirklich ist. Dazu wurden die Aspekte 'Willkommen', 'Zugänglichkeit' und 'Anstreben von Barrierefreiheit' ausgewählt. Für eine Liste wichtiger Einrichtungen wurden Kriterien anhand des Index für Inklusion definiert. Dann übernahm eine 'Testperson' (ein Studierender, der Rollstuhlfahrer war und schon einige Semester Erfahrung hatte) die Aufgabe, alle diese Einrichtungen anhand konkreter Anforderungen zu testen. Er wurde dabei gefilmt. Anschliessend wurden zusätzlich verschiedene Personen (Studierende, Professoren und Mitarbeiter vor laufender Kamera interviewt. Das Ergebnis war durchwachsen: es gab Positives, aber auch Negatives (überraschend z.B. sowohl das Gebäude des AStA wie auch deren Verweigerung einer Stellungnahme). Das Team erstellte eine Karte des ganzen FH Geländes mit wichtigen Informationen; außerdem den Entwurf eines Begrüßungsflyers für Erstsemester (inklusive der Karte) samt eigenem Logo.
  • Das Team Inklusives Frankfurt wählte einen besonderen Einstieg: Sie definierten einen Besuchsweg für Frankfurt aus Sicht eines Rollstuhlfahrers, der den Hauptbahnhof zum Ausgangspunkt hatte. Dabei übernahm jedes Teammitglied einen Abschnitt. Das ganze Projekt wurde gefilmt. Dieses Experiment war für alle Teammitglieder sehr eindrücklich. Was zu Beginn wie ein leichter Spass aussah wurde für alle nach ein gewissen Zeit zu einer richtigen Herausforderung. Für den Weg von der Bahnhofshalle zu der U-Bahn, mit der man zum Römer kommen konnte, brauchte ein Teammitglied z.B. 1 Std und 20 Min (für einen Normalgeher vielleicht 2-4 min)! In dieser Zeit durchlebte die Rollstuhlfahrerin viele Frustrationen. Nach dieser eindrücklichen Erfahrung erforschte das Team mögliche Hilfestellungen und entdeckte mit openstreetmap.org, wheelmap.org sowie frankfurt-handicap.de eine Reihe von sehr hilfreichen Webseiten, die das Team fann mit Blick auf ihre Erkundungsfahrt evaluierte. Es zeigte sich, dass diese Seiten vergleichsweise aktuell sind. Die höchste positive Bewertung bekam die Seite frankfurt-handicap.de, herausgegeben von der Behindertenbeauftragten der Stadt Frankfurt.

WS2011

Auch im Wintersemester 2011 fanden sich wieder 6 spannende Teams zusammen. Nach den üblichen Startschwierigkeiten kam es zu folgenden beeindruckenden Projekten:

  • Das Team Der perfekte Kindergarten recherchierte in einem Kindergarten, sprach mit der Leiterin und weiteren Mitarbeiterinnen, dokumentierte, visionierte und erarbeitte einen alternativen Entwurf.
  • Das Team Fachbereichs-Swap untersuchte am Beispiel der beiden Disziplinen Betriebswirtschaftslehre und Soziale Arbeit welche unterschiedlichen Vorstellungen und Verhaltensgewohnheiten die Studierenden prägen, was Sie voneinander wissen. Dazu haben sie wechselseitig Veranstaltungen der anderen Disziplinen besucht und ihre Eindrücke ausgetauscht und ausgewertet.
  • Ein anderes Team beschäftigte sich mit dem Thema Blind Studieren. Im Kontakt mit Studierenden, die blind sind und Selbstversuchen untersuchten Sie die Verhältnisse an der FH.
  • Das Team mit dem Thema Barierefreies Reisen unternahm einige Selbstversuche, die gefilmt wurden. Außerdem bekamen Sie Kontakt zu jener Abteilung im Frankfurter Flughafen, die genau ein barrierefreies Reisen ermöglichen soll (ca. 600 Mitarbeiter!). Der Chef dieser Abteilung stellte sich dem Team in einem offenen Interview zur Verfügung und die Gruppe bekam eine eigene Führung im Flughafen.
  • Nochmals anders verlief das Projekt des Teams Onlinewelten. Dieses Team organisierte eine FH-öffentliche Diskussionsveranstaltung, die mit mehreren Kameras und Mikrofonen aufgezeichnet wurde. Dazu hatten Sie verschiedene Professoren und Studierende als Diskussionsteilnehmer eingeladen. Die Diskussion verlief sehr spannend und engagiert. Die anwesenden Studierenden hatten eine deutlich andere Sicht auf das Thema wie die teilnehmenden Professoren. Anschliessend erstellte das Team von allem Material einen gut anschaubare Videodokumentation.

SS2011

Im SS2011 haben sich sechs interdisziplinäre Teams gebildet. Nach den üblichen Startproblemen stellten alle Teams sehr beeindruckende Ergebnisse vor.

  • Das Team Adipositas (Fettleibigkeit) hatte sich zur Aufgabe gestellt, den FH-Alltag eines adipösen Studierenden zu untersuchen und darzustellen (Sebastian Lipp (Fb 1/Architektur), Simone Paul (Fb 3/BWL), Michael Schmidt (Fb 3/BWL), Lena Bertram (Fb 4/Allgemeine Pflege), Veronika Minor (Fb 4/Allgemeine Pflege), Olga Gisik (Fb 4/Allgemeine Pflege). Dafür wwurde eine Studierende entsprechend den allgemeinen medizinischen Normen für Fettleibigkeit so ausgestattet, dass sie als schwerst-adipös in die Bibliothek gehen konnte, um bestimmte Aufgaben zu erledigen. Alle Aufgaben wurden gefilmt und die Zeit gemessen. Begleitend gab es Interviews und eine Analyse der Bibliothek aus Sicht der Architektur. Dabei wurden wichtige Erkenntnisse gewonnen, die das Team im Anschluß mit Mitarbeitern der Bibliothek besprechen wollte.
  • Das Team 'Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)' stellte sich dem Thema als einem ganzheitlichen Ansatz zur Wiedereingliederung von Menschen mit Behinderung (Alak, Nurhak (Fb 3, BWL), Claus, Christopher (Fb 4, allg. Pflege), Förster, Norman (Fb 2, Ingenieur-Informatik), Gökyildirim, Timur (Fb 4, allg. Pflege), Kuk, Zeynep (Fb 3, BWL), Sassenberg, Kersten (Fb 4, Soziale Arbeit). Das Team klärte dabei fragen wie: Bietet die FH-FFM BEM an? Kann dies an der FH implementiert werden? Können Maßgaben des BEM auf betroffene Studierende übertragen werden? Zu diesem Zweck recherchierte das team Dokumente, interviewte MitarbeiterInnen der FH und erstellte eine Webseite zum Thema, die alle wichtigen Infortmationen enthielt und speziell auch die Option eineer Sprachausgabe besass.
  • Das Team 'Anna dreht am Rad' mit dem Untertitel: 'Tagesdokumentation einer Rollstuhlfahrerin' widmete sich zahlreichen typischen Situationen einer Rollstuhlfahrerin rund ums Studium (Annika Weiser: FB4 Soziale Arbeit, Julia Traver: FB4 Soziale Arbeit, Christine Schaecher: FB1 Bauingenieurwesen, Anna-Lena Bendel: FB4 allgemeine Pflege, Zeynep Sirher: FB4 allgemeine Pflege, Mariam Neckzei: FB4 Architektur). Sie liesen eine Studentin im Rollstuhl den Weg von zu Hause bis zur FH zurücklegen, das Hineinkommen in die FH, sowie die Erledigung verschiedener Aufgaben in der Bibliothek. Dies alles wurde gefilmt, z.T. die Zeiten gemessen und dann wurden zahlreiche Life-Interviews geführt (z.B. Busfahrer, anderer Rollstuhlfahrer, Arbeiter an der Strassenbaustelle, Mitarbeiter der Bibliothek, anderer Student im Rollstuhl). Das von der Gruppe erstellte video war sehr professionell mit Ton, Musik und professionllen Interviews (obwohl sie dies vorher noch nie gemacht hatten).
  • Das Team 'IWO - Wohnst Du nur oder lebst Du noch' (Sebastian Schuck (FB1 Architektur), Sara Eckenreiter (FB4 APS Gesundheitsförderung, Casemanagement), Ramin Sepas (FB1 Architektur),Nils Rahm (FB1 Architektur), Christin Mailänder (FB4 Allgemeine Pflege) hatte sich zur Aufgabe gestellt, für die sich stark verändernden Wohnbedürfnisse ein Konzept für flexiblen Wohnraum zu entwickeln. In einer Mischung aus sozaieln und architektoischen Analysen sowie dann realen Entwürfen für flexible Wohnraummodule, die pflegerischen Kriterien Genüge taten, konnten sie wirklich überzeugen. Zusätzlich verpackten Sie ihre Präsentation in ein Brettspiel, das spielerisch die Probleme vermitteln konnte.
  • Das Team 'FH Bibliothek: Keine Fallen mehr für Leseratten' (Dijana Sabljic (FB4 Soziale Arbeit), Justyna Wisniewski (FB4 Soziale Arbeit), Jasmin Klein (FB4 allgemeine Pflege), Julia Hirschfeld (FB4 allgemeine Pflege), AyseYando (FB1Architektur)) untersuchte anhand von Videoaufnahmen, inwieweit die FH Bibliothek geeignet ist für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Dazu wurde u.a. sehr aufwendig der Ist-Zustand der Bibliothek erfasst (mit Originalplänen dank der großartigen Unterstützung der Abteilung Liegenschaften unter Leitung von Herrn Weiss!). Was wurde in der letzten Zeit verändert? Welchen Normen sollte die Bibliothek genügen? Es wurde dann ein Vergleich zwischen einem Rollstuhlfahrer und einem Menschen ohne körperliche Eingeschränkunf angestellt. Alles wurde gefilmt und die jeweiligen Zeiten gemessen. Auch hier gab es interessante Erkenntnisse, die die Gruppe der Biliothek zur verfügung stellen will.
  • Das Team 'Testen von Verpackungsöffnungen' (Serap Kaya (Fb 4, Allgemeine Pflege), Etienne Welsch (Fb 2, Ingenieur-Informatik), Samra Khan (Fb 1, Architektur), Vera Hofmann (Fb 4, Allgemeine Pflege), Mariam Alhahbare (Fb 4, Soziale Arbeit), Hikmet Gevrek (Fb 4, Soziale Arbeit) hatte eine besonders originelle Idee. Unter dem Eindruck, dass sehr viele Menschen große Probleme mit Verpackungen haben, wollten Sie dieses Problem speziell bei älteren Menschen untersuchen. Zu diesem Zweck machten sie sich bei verschiedenen Heimen auf die suche nach 'Freiwilligen', die bereit wären, zusammen mit dem Team eine Reihe von ausgewählten Verpackungen unter Standardbedingungen zu öffnen. Schliesslich fanden sich 8 Versuchspersonen im Alter über 65, die zustimmten, dass sie gefilmt würden. Die Ergebnisse waren beeindruckend (Man beachte die Fragebogenauswertung, dokumentiert auf der Webseite, sowie die Testvideos!!!).

Auch diese Teams berichteten durchgängig, dass die Erfahrung im Studium Generale für sie die erste interdisziplinäre Erfahrung war und dass sie diese als überaus positiv empfunden haben. Zum ersten Mal waren sie gefordert, ihr spezifisches Fachwissen mit anderen Experten zu teilen und zu einer gemeinamen Lösung zusammen zu führen.

WS2010

Im WS2010 gab es jeweils zwei interdisziplinäre Teams zu den Themen 'Bildung' und 'Barriefreies Web', sowie ein fünftes Team zur Planung des Europaviertels.

  • Das Europaviertel-Planungs-Team hatte Untersuchungen aus Sicht der sozialen Arbeit angestellt, hatte einen architektonischen Parallelentwurf vorgestellt und hatte zusätzlich einen vollständigen Prototypen einer Webkommunikationsplattform für die Bürger des Viertels vorgestellt.
  • Die beiden interdisziplinären Bildungs-Teams haben auf je unterschiedliche Weise das deutsche Bildungssystem analysiert. Beeindruckend war dies u.a. auch deswegen, da mehrheitlich Studierende mit Integrationshintergrund beteiligt waren, die die allgemeinen demographischen und statistischen Daten mit ihren konkreten Ausbildungserfahrungen kommentieren konnten.
  • Die beiden interdisziplinären Web-Teams haben jeweils Webauftritte auf ihre Barrierefreiheit analysiert und jedes Team hat dann einen kompletten real nutzbaren Entwurf eines barrierefreien Webauftritts der FH Frankfurt vorgestellt; ganz unterschiedlich in der Art.

Alle Teams berichteten, dass es für sie das erste Mal in ihrer ausbildung war, dass sie wirklich interdisziplinär arbeiten konnten. Sie hätten dies als sehr spannend empfunden und eine Menge von den anderen gelernt. Ohne das Studium Generale wäre dies kaum möglich gewesen.

de/studgen.txt · Zuletzt geändert: 2015/08/15 14:38 von gerddh